Friday, January 12, 2007

Kommissar Zufall

Lieber Kommissar Zufall, wir danken dir!" Zugegeben, ein komisches Gebet. Denn eigentlich gibt es diesen Kommissar Zufall ja gar nicht. Trotzdem wird er immer wieder gerne zitiert: Ein Portemonnaie, das verloren ging und doch noch gefunden wurde - für manche war da Kommissar Zufall im Spiel. Eine verzwickte Situation im Geschäftsleben, die doch noch gelöst werden konnte - Kommissar Zufall hat's gerichtet. Doch wie gesagt, eigentlich gibt es ihn gar nicht. Denn Kommissar Zufall ist nur ein Phantom, ein Platzhalter für Menschen, die an Gott und sein Wirken in unserem Leben nicht glauben können.

Für mich hat das etwas Bedrückendes. Ich habe es nicht gern, hinter unserem Leben nur das Nichts zu vermuten. Ich halte es da lieber mit Mose in der Bibel. Als Führer des Volkes Israel hat er erlebt, wie dieses Volk aus der Unterdrückung fliehen konnte. Wie Sklaverei und Folter ein Ende hatten. Für Mose war dafür nicht Kommissar Zufall verantwortlich, sondern Gott. Und so bekennt Mose öffentlich: "Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil." Dieses Bekenntnis hat für mich eine immens größere Qualität als der Dank an Kommissar Zufall. Gott ist für mich als Christ real. Ihm kann ich mein ganzes Leben anvertrauen und nicht nur einzelne Ereignisse. Es ist etwas ganz anderes, ob ich Gott für vieles im Leben danken kann, oder ob ich nur auf Zufälle setze, die nicht greifbar sind.

Der Glaube an Gott gibt mir eine grundsätzliche Geborgenheit auch in Situationen, die ich nicht einordnen kann und die eher hart und negativ für mich sind. Dann kann ich aber immer noch beten und sagen, dass ich Gott nicht verstehe. Aber grundsätzlich weiß ich: "Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil."


Quelle: ERF Deutschland / Autor: Andreas Odrich

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